TEXTE ZUM AUFRUF
„KEINE STIMME FÜR DIE AFD!“
3-5 ENDLICH HANDELN – Ariane Sept
Mit Türkenkoffer / linkskant / zeigt her die Zoff- / die Schlinghand – HEL Toussaint
DIE UNGEDOPTEN – Max Pfeifer
SOWAS VON KEINER ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND – Patricia Holland Moritz
hallo bürger, ich frag nicht nach gründen, die wut ist halt da – Julia Langer
RECHTS UND LINKS – Kurt Tucholsky
„Warum steht keiner der namhaften Schreiber, den die Nichtleser zumindest aus einer Talkshow kennen könnten, mit den „Alternativen“ an ihrem Stammtisch, Schnapsbier spendierend? Traut sich keiner ran an jenen abgedeckten Brunnen voller geschluckter Kröten, an dem eine Meinung auf allgemeingültig poliert wird?“
6 DER IRISCHE OSTERAUFSTAND VON 1916 – Interview von Jürgen Schneider mit Liam Mac Cóil – „Jene Aspekte des Aufstandes, die nicht von Erfolg gekrönt waren, werden im allgemeinen von den Historikern ignoriert.“
10 1916 SOLL NICHT GEDACHT WERDEN – Paul Durcan – „Das Logo der Marke Irland wird 2016 nachgeahmt / Der edelsten keltischen Kalligraphie: / FUG OV“
„KEINE STIMME FÜR DIE AFD!“
10-14 ANTIRASSISTISCHE ANEKDOTE – Hermann Jan Ooster
SCHWEIGEN IST DAS MASS – Jörg-Michael Koerbl
DIESES LAND VII – Vinzenz Fengler
ES GIBT EINE ZEICHNUNG – Heiner Müller
DIKTATOREN – Lukas Palamar
KEHR WIEDER – Jonis Hartmann
DEUTSCHLAND UNTER MERKEL – Tone Avenstroup
UNTERSCHICHTENGEDICHT – Thomas Rackwitz
GRENZKONTROLLEN AUCH UM MCPOMM – Roland Gorsleben
SONNTAGSARBEIT – Gerald Fiebig
„Die Fragen, auf die der Stalinismus eine schrecklich falsche Antwort war, sind, wie schon der Papst bemerkt hat, offen. Aus den Ideen sind Märkte geworden, aus dem Programm der Pariser Commune KEINER ODER ALLE die realistische Einsicht FÜR ALLE REICHT ES NICHT. Kommunisten sind Sektierer wie die Christen im antiken Rom.“
15 Poesie der Wirklichkeit – Wirklichkeit der Poesie – Werner Buhss – „Der Junge wusste, was von ihm erwartet wurde.“
15, 20-21 „KEINE STIMME FÜR DIE AFD!“
WIR VERSCHWINDEN IM KOSMISCHEN NEBEL – Jayne-Ann Igel
SELBSTKRITIK – Clemens Schittko
SEIT WIR DAS SCHÄTZEN GELERNT … – Jayne-Ann Igel
„was da war, währt, / sein wird, ist schon passé, beinahe“
16 L.I.T. – Jürgen Schneider – „Offenbar wirkte auch in Beuys die mythische Sehnsucht nach dem Mediterranen, die die deutsche Seele immer als unentbehrlichen Teil ihres Wesens betrachtete, und die sich schon bei Altdorfer, der Donauschule, beim Geheimrat Goethe und bei Nietzsche zeigte.“
19 MAGIC MANTRAS – Robert Mießner – „Freiheit kann einen zynischen Beigeschmack haben; sie muss es nicht.“
TEXTE ZUM LITERATURFESTIVAL
„PLÖRRE DER EMPÖRUNG”
2 IM GARTEN … – Joerg-Michael Koerbl – „Hell / war die Nacht / Im Traum / Sausten wir / durch die Wirren.“
3 LAFERZL – Ann Cotten – „Eine offene Gesellschaft heißt eine, in der Raum für Zerfall ist.“
5 ERSTER TEIL EINER SOZIALEN GRAMMATIK – Tim Holland – „verfolger verfolgen die / verfolgten. aber verfolgte folgen auch / verfolgern.“
RADIESCHEN VON UNTEN – Kai Pohl – „die nacht / liegt ferne sprache ermattet die welt / zuhauf in erwartung nichts sprudelt zu nichts“
DAS MEER WAR – Heike Willingham – hier kam / alles zusammen / hier drängte sich
unrat / stimmen / warfen abfall / ans ufer der/ behandelt wurde / wie leichen / mit rücksicht / auf ihr leben
6 FANTASY IS FLUTSCHE – Bert Papenfuß – „Angehende Literaten muß man herausfordern; wenn man sie kaufen kann, sind sie verloren, verschwinden im Abgrund der Kolportage.“
7 Von Kartoffelpuffertagen und Phantombeinen – AnnetT GRÖSCHNER – „Scheiß drauf kannten wir noch gar nicht. Schicksal hieß Scheiß drauf damals.“
8 UNTERIRD UND DUNKELMUND – Marion Brasch – „Es war einmal ein Unterird, das lebte ganz allein in einem verlassenen Stollen. Das machte ihm nichts aus, denn es kannte nichts anderes.“
9 DER GELBE TRAKTOR – Ducke – „Der Große Vorsitzende hat dem Dorf einen
Traktor geschenkt – gäbe einen passenden Titel zu diesem idyllischen Bild vom technischen Fortschritt. Wenn wir in China wären. Dies aber ist ein arabisches Dorf.“
EIN SCHÖNES GEDICHT ERSETZT KEIN GUTES GEDICHT IM SOG DER URGEWALTEN ODER DAS WELLTJUBELCÄNTA IN KNAXI – Ralf S. Werder – „menschenfrist ein drogentrip, wird wohl so sein“
BECKETTS VERSTECK – Alexander Krohn – Wie und warum „hätte Benjamin sich womöglich 347 Kilometer nach Osten hin abgesetzt …“?
10 WACHSAME TIERE – Silka Teichert – „Der Hund kann es in seinem Namen tragen: Wachhund. Hat je einer von einem Wachvogel etwas gehört?“
ANGEWANDTE VERHÄLTNISSE – Kristin Schulz – „mutter natur / (winkt ab) sie kennt ihre söhne (und schickt sie davon)“
NETZ OHNE SPINNE – Tone Avenstroup – „selbstverständlich gibt es jemanden / der die fäden zieht“
ALTERNATIVE – Sabina Rösch – „Verflucht wie kein Anderes. / Es.“
11 DER ORT IST GUT, DIE LAGE NEU … AUS DEN AUFZEICHNUNGEN EINES FRIEDRICHSHAINERS – Lutz Heyler – „Eine der Parallelen zwischen Surrealismus und Punk war, dass man seine Alten hassen musste. Das gelang mir nur partiell.“
15 MÄDCHEN, ICH KENN DICH – Charlotte Krafft – „Monogamie widerspricht unserer Natur.“ „So ein Quatsch.“
17 DAS ERSTE JAHR – Leonhard Hieronimy – „Aber der Kampf war noch nicht zu Ende, die Sonne brach durch die dünne Wolkendecke und die Spitzen der Schraubenzieher blitzten im Sonnenschein.“
Die Grafiken dieser Ausgabe sind von Marc Gröszer, geboren 1973 in Berlin, lebt und arbeitet dortselbst. 1994–2001 MA Sculpture an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, 2003 Meisterschüler. Die Cartoons stammen von OL, das Cover zur PLÖRRE DER EMPÖRUNG von Mareile Fellien.
Das Titelzitat ist entnommen: Bert Papenfuß, SCHÜBE SOZIALEN ENGAGEMENTS IN’S BESSERE BETT, in: LED SAUDAUS, Januspress/BasisDruck, Berlin 1991, S. 32.
– In Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow –