3 MÜHLE (EXPOSÉ, 1991)
Jochen Wisotzki. Mühle ist überzeugt, sein Leben richtig zu leben. Sechst Jahre lang hatte er sogar ein Segelboot. Das war wunderbar, denn nachts schaukelte es so schön.
5 PHALANX DER LEBENDEN
Julia Langer. … Dann suche ich in deinen Zügen nach der Spur, die mir die Richtung weist; Asphalt macht Füße blind.
5 DIE MENCHENRECHTE
Percy Bysshe Shelley. Titel sind Flitterkram, Macht ist ein Vergifter der Gesinnung, Ruhm ist ein Quark und übertriebener Reichtum, eine Schmähschrift auf einen Besitzer.
7 FAUSTREGEL
Tatanka Yotanka. Ausschwärmen, umherschweifen, sammeln, zuschlagen, siegen. Und was man partout nicht brechen kann, muß man eben biegen.
7 SILVESTER 1978. ODER AM BESTEN: SIE LESEN KARL MARX
Gerd Schönfeld. Und was haben wir da? Ein Glas Pflaumenmus. Und eine Flasche Himbeergeist. Kein Wunder, daß ihr in der Zone keine Vitamine habt. Aus allem macht ihr Schnaps.
14 DER MÄRKER
Alexander Heinich. wie er die hüften reckt zum mond, der märker, er isst zum grillfleisch brot, er stippt es in die sauce, die mark leckt an sein glitzerndes geharktes stück grund …
14 STANGENFIEBER
Michael Arenz. Er sitz da und glotzt, wenige Momente zu lang, diese obszönen fetten Ferkel an, die erwartungsvoll zu ihm zurückschauen, daß er endlich ins Wochenende entläßt mit einem beschwichtigenden Wort …
15 FÜRS AUFKOCHEN
Max Pfeifer. das billigste bier in deutschland trägt die poesievollsten namen …
16 DER VERSCHWUNDENE DETEKTIV
Ducke. Sehen und gesehen werden. Eine Sirene ertönt. Die schnatternde Meute wird mucksmäuschenstill.
18 ICH WAR NOCH NIE SO WICHTIG …
HEL Toussaint. das Leben ist eine flußfahrt, in kehren kentert das boot …
18 HERDENSCHWUND IM ERDENRUND
Kai Pohl. Im abgehängten Wagen der Mitropa verkriechen sich die Geister, die uns leimten …
19 SWEET THINGS
Michael Arenz. Sie steckte im Körper eines etwa vierjährigen Mädchens, das an der Hand einer Frau unterwegs war.
21 NACH IKARIA
Kai Pohl. Cassiopeia steigt die Nordtreppe herauf zum Pool, worin Gespenster sich suhlen.
20 HUMAN BOTS. IN DER UKRAINISCHEN OSTUKRAINE
Hennig Rabe. Im Café „Sir Lancelot“ keine Pelmeni oder Kotelett Kiewer Art. Hier werden Pizza und Burger gereicht. Immerhin Borschtsch …
30 L.I.T.
Jürgen Schneider. Wir alle sind ständig auf dem Holzweg, und viele Deutsche folgen immer noch Hape Kerkeling, wobei ihre erste Referenz nicht mehr der liebe Gott ist, sondern Hape und dessen Mumpitz.
33 SCHÖNHEIT
Georg Katzer.
Der martialische Begriff ist so unpassend nicht. Schon Gesualdo will auf dem Weg zu seiner zweiten Vermählung seine komponierenden Konkurrenten in ganz Italien mit seiner Kunst musikalisch „zusammenschießen“.
34 VOLKSVERDAUUNG DURCH HERRSCHAFT IM VERTRAUEN
Sepp Fernstaub. Der waffenstarrende Arsch braucht mehr Geld, damit die Knarrenbauer ihre knappen Krampen biegen können.
34 DIE ZERBRAWURST IM RUDELNEST
Kai Pohl. Am Fußende des Narrenbettes brennt die kleine Aster.
35 NEUE BÜCHER, IMPRESSUM
36 MEIN TASTAMENT
Kai Pohl. asdfghjklöä#
Die Abwärtsbewegung findet weiter statt
Aber sie atmet länger durch. Zur Zukunft dieser Zeitschrift
Vor fünf Jahren ließen wir die erste Ausgabe des literarisch-politischen Periodikums Abwärts! frei und bezogen uns auf den Schriftsteller, Ökonomen und Politiker Franz Jung. Seine Autobiographie erschien unter den Titeln Der Weg nach unten (1961) und Der Torpedokäfer (1972), der Arbeitstitel des ersten Manuskriptes jedoch war Die Vögel und die Fische. 33 Stufen abwärts. Aus dem Leben eines Deutschen (Brief an Ruth Fischer vom 24.1.1947).
Als wäre ein Fünfjahresplan erfüllt, sind zwischen dem Auftakt im März 2014 und diesem Heft 33 Stufen durchschritten. Doch die realhistorische Abwärtsspirale lässt sich symbolisch nicht aufhalten – nicht die liberalistische Vorherrschaft, nicht die aufstrebenden Blut- und Boden-Ideologeme. Auf dem Plan stehen daher weitere Abwärts!-Folgen – weiterhin dem realen Zerfallsprozess kritisch literarisch zugewandt.
Kenner unserer Zeitschrift und ihrer Vorgänger Sklaven und Gegner, wissen: Jung, „zur Unruhe geboren“, hat uns angetrieben und treibt uns weiter um. Notwendig scheint uns jedoch eine größere Nachdenklichkeit. Daher möchten wir die Publikationsweise der Zeitschrift ändern. In Zukunft erscheint Abwärts! nicht mehr in zweimonatlichem, sondern in vierteljährlichem Turnus1, dafür in größerem Umfang und mit neuem Untertitel: „Zweite Stufe der Vorarbeit. Jetzt mit dem satirischen Teil Die Pleite“.
Im neuen Abwärts! soll mehr Platz für historische Fundstücke und ihre aktuelle Kommentierung und Weiterführung sein. Wir würden uns freuen, wenn Sie, Leser und Abonnenten, uns gewogen bleiben. „Worstward Ho“ heißt es bei Samuel Beckett, „Weitermachen!“ bei Herbert Marcuse.
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