Der Verlag bleibt unabhängig, vielseitig und widerständig

Basisdruck-reloaded

1989 mitgegründet von Klaus Wolfram und Stefan Ret als erster unabhängiger Zeitungsverlag in der sich auflösenden DDR, hat BasisDruck sein Profil über die Jahre verändert. Dazu gehört nunmehr unsere neue Internet-Seite, die sich mit den neuen Standards im virtuellen Raum sehen lässt.

Sie können also durch 33 Jahre Verlagsprogramm mit akribisch bearbeiteten bibliografischen Angaben und Rubrizierungen navigieren und damit feststellen, wie sich der Verlag mit einem überschaubaren, dennoch vielfältigen und anspruchsvollen Sortiment im Bücher-Markt – keine Selbstverständlichkeit für einen kleinen Verlag – behaupten konnte.

Das Spektrum umfasst Sachbuchpublikationen zu Geistesgeschichte, zur Geschichte Osteuropas, darunter zur DDR-Geschichte und Berlins. Dabei erscheint uns auch die Gegenwart als unabgeschlossenes Projekt, von dem die kommunistische Geschichte ein wesentlicher Teil ist.

Bücher zur Zeitgeschichte sind uns weiterhin ein wesentlicher Bestandteil, wobei sich die politische und verlegerische Spannweite in der Programmarbeit in all den Jahren erweitert hat.

Seit 2000 erscheinen darüber hinaus „belletristische Publikationen“. In der Pamphlete-Reihe, einem Zugpferd des Verlages, sind bislang 24 Titel veröffentlicht worden. Überdies: Auf die Zeitschriften Sklaven (1994-1999) und Gegner (1999-2013) folgte 2014 Abwärts – allesamt dem Erbe von Franz Jung verpflichtet.

Dem Alltag, vermittelt durch literarisch expertenkulturelle Akribie, wird in diesem Sinn große Aufmerksamkeit gewidmet. Die Edition „Torpedokäfer“ – nach der legendären Kneipe (1994–2006) in der Duncker Straße 69 in Prenzlauer Berg, die so nach der zweiten Auflage von Franz Jungs Autobiografie (1972) von Bert Papenfuß genannt wurde – umfasst indes mehrere Bände: so z. B. Gerd Schönfelds belletristische Aufarbeitungen des Berliner Alltags in seinen Briefen an Onkel Karl (1961/1962): SCHACKELSTERN und EIN CELLO IM BERUFSVERKEHR, oder auch Bert Papenfuß/Ralph Gabriel (Hg.): Zwischen Mittel und Spitze. Abriß des allerletzten Revolverblattes in Prenzlauer Berg.

So bleiben Geschichte und Gegenwart verschränkt durch Alltagswiderstand. Oder „willst du leibhaftiger sein / oder leibeigener, dem es schmeckt / dass er gesamtvollstreckt nahrhafte stiefel leckt?“ (Bert Papenfuß)

Nun steht auch die Geschichte des Verlags bevor: Sie soll das Spektrum des DDR-Untergangs, seine grobe und feinmaschige Einbettung in den westdeutschen und globalen Kapitalismus aufzuzeigen und damit auch unseren kritischen Wandel zeitdiagnostisch nachzuzeichnen versuchen.

Zur Geschichte des Verlags: Wir haben uns für 2024 die Digitalisierung verschiedener Zeitschriften wie Die Andere. Wochenzeitung (erschienen zwischen Januar 1990 und August 1992), Der Anzeiger, Ypsilon und Flohmarkt vorgenommen.

Zu unserem Selbstverständnis gehört auch Kooperation. So haben wir den Vertrieb der Internationalen Wissenschaftlichen Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (IWK) oder der von Rembert Baumann herausgegebenen Zeitschrift ZWEIFEL übernommen. Dazu gehört auch die „Übernahme“ weiterer Publikationen wie Bert Papenfuß: Rumbalotte continua (in mehreren Folgen) vom Karin-Kramer-Verlag, oder Mirjam Meuser/Janinne Ludwig (Hrsg.): Literatur ohne Land. Schreibstrategien einer DDR-Literatur im vereinten Deutschland (Band 1, 2009, Band 2, 2014) – erschienen in  Fördergemeinschaft wissenschaftlicher Publikationen von Frauen e. V.

Und nun zur „technischen Umsetzung“: Das Relaunch unseres Internet-Auftritts wäre ohne die finanzielle Unterstützung vieler Freundinnen und Freunde des Verlags unmöglich gewesen – wofür wir auch hier nochmals herzlichst danken!

Schließlich gilt unser Dank Laszlo Matticzk und Robin Löseke von westsite-webdesign, die den neuen Internet-Auftritt akribisch gestalteten, programmierten, sich vielfach und mit viel Geduld unseren oft laienhaften Fragen und nicht selten strapaziösen Wünschen stellten, um sie dennoch technisch profesionell sowie gestalterisch anspruchsvoll umzusetzen. In diesem Sinn: „Dem dient kein Wind, der keinen Hafen hat, nach dem er segelt.“ Aus Michel de Montaigne: Essais (1580-1588) – auch für die Zukunft.

Ihr Verlagsteam

Berlin, August 2023

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