Abwärts! – Heft 44 (Mai 2022)

„Und wir kochen unser Essen in den Helmen der Soldaten.“ – mit dem satirischen Teil „Die Pleite“

Gegründet 2013 | 9. Jahrgang
Redaktion:
Alexander Krohn, Bert Papenfuß, Kai Pohl, Henning Rabe, Stefan Ret, Su Tiqqun, Hugo Velarde
Titelzitat: K.I.Z., Hurra die Welt geht unter, vom gleichnamigen Album (Vertigo 2015)
Abbildungen: Christian Grosskopf
Satz: Brigade Sterngarten
Druck: Centralstation Druck + Kopie

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AUSRISS#3

3 Стихи о неизвестном Солдате
Осип Мандельштам. Для того ль должен череп развиться / Во весь лоб – от виска до виска, – / Чтоб в его дорогие глазницы / Не могли не вливаться войска?

4 Verse vom unbekannten Soldaten
Ossip Mandelstam. Soll denn dafür der Schädel sich weiten / zur Stirn hin, einer ganzen, von Schläfe zu Schläfe, / dass in seine kostbaren Augenhöhlen / Heere hineinströmen?
(A. d. Russ. v. Max Zschorna)

4 Das Luftgrab
Max Zschorna. Dazu kommen mündliche Quellen, etwa das russische Sprichwort „Den Krummen belehrt (richtet, heilt) das Grab“. (…) Abgesehen davon stellt das Gedicht ein Problem vor und nicht die Lösung.

5 Der Dämon (Auszug)
Michail Lermontov. Die Erde war ihm untertan, / Er säte Böses ohne Freude, / Denn seine Kunst, sein übles Tun / Fand nicht den Widerstand der Leute – / Er war enttäuscht und wollte ruhn.
(A. d. Russ. v. Christine Fischer)

6 Die „ganz große Tradition“
Wanja Abramowski. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht führten zwei Jahrzehnte einen aussichtlosen Kampf in einer Partei, die entgegen ihren Beschlüssen den Ersten Weltkrieg begrüßte und die Arbeiterschaft in das Morden trieb …

9 körper auf asphalt
Ronald Galenza. ihr flüstert noch ihr würdet / als partisanen wiederkommen / jaja wir hatten alle träume / die wahrheit war ein Spiegel.

10 Poem von der Verteidigung des Abendlandes auf dem Arnimplatz
Konrad Roenne. Liebes Kind, fürchte dich nicht! Ein jeder an seinem Platz, liebes Kind! Noch sind deine Eltern bei dir, eines Tages aber könnte dein Vater, könnte deine Mutter bei uns sitzen und brüllen oder singen und einen Hund bellen lassen, während ein anderes Kind vorübergeht.

15 Jetzt fängt der Krieg an Panzer fahrn auf Zügen
Andreas Paul. Hier nimmt mich ein was unaussprechlich ist / Ich halt den Atem flach die Maske schwitzt / Derselbe Trug von militärischer Endoskopie.

16 Zirkus
Simon Stuhler. Da schaut der clown zum fenster herein. Er will sich unterhalten. Aber ich denke, er will fernsehen. Also verscheuche ich ihn. Soll er doch sehen, wo er bleibt.

19 Weiter tanzen
Kaddour Hadadi. Zugvögel sind wir, stets auf Reise / Und niemals zähmbar, nie ganz weise / Wir binden uns an kein Versprechen / Des Morgens durch die Himmelsflächen / seht ihr uns ziehn, die Stille brechen.
(A. d. Franz. v. Stefan Döring)

20 Cuatro poemas | Vier Gedichte
Ignacio Reichhardt. Con los brazos cruzados atraviesa / el pasillo una y otra vez, constante. Mit gekreuzten Armen durchquert sie den Gang / Immer und immer wieder, unaufhörlich.
(A. d. Sp. v. Reiner Kornberger)

22 Das Lied vom Schnee in Bulgarien
Henning Rabe. Wir fanden ein Lebensmittelgeschäft, österreichische Kette, gingen umher wie müde Kinder, die lustlos der überarbeiteten Mutterhand hinterherhangeln.

DIE PLEITE

29 Der Kaffeeklatsch
Max Baum. Dann schnaufte die Allmacht: „Ihr erbärmlichen Feiglinge, ihr kriegt doch ohne mich nichts gebacken! Ihr seid doch jämmerliche Versager, ihr schwatzhaften Kaffeetanten!“ „Macht Nichts!“, sagte daraufhin die Machtnichts und die Ohnmacht fiel in Ohnmacht.

29 Streitbetrachtung
Sepp Fernstaub. Gut – die Ritterbeschattung geriet zur Richterbestattung, / du könntest ja sternartig betucht ein Bittgesuch rattern.

30 Zeitenwende oder Sieben neue Heikos
Ingolf Brökel. Ich lese aus meinem / Friedenserhaltungssatz.

30 Frühling
Mascha Poptrandova. Der Frühling kommt / Die Vögel zwitschern.

30 „Wenn ein Erwachsener …“
Tonda Adams. Keine Beleidigung.

31 NOVALIS zum 250.!
Ingolf Brökel. Wenn du in den klaren Himmel siehst / Abends die Sterne / Ist das reine Mathematik.

32 Euphorisch, zornig, melancholisch
Robert Mießner. Es wird nicht besser, es werden hinzukommen und für lange Jahre bleiben: Depressionen, eine Psychoanalyse und eine Selbsteinweisung; Alkohol, Tabletten und Übergewicht.

34 L.I.T.
Jürgen Schneider. „Die Piraten sprachen Recht, wählten ihre Offiziere selber, teilten ihre Beute zu gleichen Teilen auf und führten eine alternative Form von Disziplin ein.“

37 Im Urwald
Max Zschorna. Ein schmaler Band, in dem jedes der kurzen und kürzesten Gedichte um Worte ringt, wo sie kaum hinreichen – ganz nach unten, in das Dickicht „eng am boden“.

38 Eine kleine Nachtpolemik
Alexander Heinich. Wenn ich zehn Mal nacheinander das Wort „bodenlos“ höre, wird mir schwindelig. Prof. Dr. S., Philosoph, benutzt zehn Mal nacheinander das Wort „bodenlos“. Er hat Recht! Mir ist schwindelig.

XOÏK

39 Crane Ink
Flockenlese. Ohne Langeweile keine Kunst!

39 Alexander Krohn
sidi infi. „Entspring den Banden, entweich den Feinden.“

39 Kai Pohl
Skipper im Strom. Ich bin in den Untergrund / aufgestiegen und habe das / Internet abgeschafft.

40 Ein gutes Gefühl …
Kai Pohl. … von vorn anfangen (…) und wieder von vorn beginnen.

Art

Digital, Print

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