„Immer waren es die Matrosen, die vom Norden kamen, sie waren die Träger der Idee der Widersetzlichkeit gegen den deutschen Militarismus, mit ihrem (wenn auch manchmal sinnlosen) Schießen taten sie das einzige und allein Richtige, was zu tun übriggeblieben war, sie zeigten dem deutschen Untertan die Ohnmacht der herrschenden Klasse. Es war der Aufstand der ,vaterlandslosen Gesellen‘, deren Avantgarde die Seeleute waren. Die hatten nichts zu verlieren als ihre Ketten.“
Hermann Knüfken ist »der Prototyp aller politischen Abenteuerer des Jahrhunderts« (Jan Valtin: Tagebuch der Hölle). Vom Kieler Matrosenaufstand 1918 führt sein Weg in verschiedene Länder Europas.
Er wird Emissär der Kommunistischen Internationale und später Chef des Interklubs der Seeleute im Leningrader Hafen. Knüfken beschreibt sein Leben als deutscher Matrose, der an vielen Brennpunkten der Arbeiterbewegung zu finden war. Die stalinistische Umformung der Russischen Revolution durchlebte er bereits 1929 in der Lubjanka.
Seine Erinnerungen an die Jahre 1917-1930 erscheinen hier erstmals. Im Anhang dokumentieren Briefe, amtliche und persönliche Berichte sowie ein Nachwort die weiteren Stationen seines Lebens.