Zweifel 3 und 4 (Nov. 2018)

Die Reise in den Weltenraum kann auch nach innen losgehen.

Herausgeber:  Rembert Baumann
Redaktion:
Rembert Baumann, Cvetana Oberfrank
Abgebildete Kunstwerke: Die Gemälde stammen von dem Maler Günther Meck
Text-Banderole:
Bert Papenfuß
Erscheinungsort:
Ludwigshafen a. Rh. / Berlin
Layout:
rag, Wien
Druck: Bunter Hund, Berlin

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Editorial

Die gesellschaftlichen Verhältnisse verschärfen sich rasant. Vor nicht allzu langer Zeit gehörte es zum Prinzip von Zweifel, auf aktuelle Auseinandersetzungen zu verzichten und den Blick vorwiegend auf gesellschaftliche Ursachen und Zusammenhänge zu richten oder die Wahrnehmungen literarisch und künstlerisch zu verdichten. Denn die wahrgenommenen Ereignisse und die mit ihnen verbundenen Personen bewegen nur die Oberfläche, wogegen Zweifel den Blick auf die Wurzeln richtet.

Der mit ungeheurer Wucht voranschreitende Kampf um die globale kapitalistische Vorherrschaft, die damit verbundenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, für die die konkurrierenden Gruppen und Systeme sich gegenseitig „verantwortlich“ machen, lassen die herrschenden Widersprüche deutlich werden. Der Kampf der den globalen Handel bestimmenden Konzerne um uneingeschränkten und grenzenlosen Freihandel – gegen den vor kurzer Zeit noch massiv protestiert wurde – schlägt nun in den entwickelten Industriestaaten um in Sehnsucht nach Heimeligkeit, nach einem Idyll in Ab- und Ausgrenzung (wir zuerst), in den Traum von einer Ordnung von oben nach unten, in der jeder seinen rechten Platz hat. Wer sich in den internationalen Wettkämpfen als Verlierer oder Betrogener (ob als einzelner oder als Staat) fühlt, sieht nun, seines Vertrauens in einen ihm nützlichen gesellschaftlichen Fortschritt verlustig, in nationalistischen, rassistischen und sexistischen Ideologien sein Heil. Irrationalismus, religiöser Wahn, durch geförderte Unwissenheit erzeugte abstruse Weltanschauungen auch in Europa, große Wahlerfolge für nationalistische Parteien wie die AfD, weitverbreitete Toleranz gegenüber Dummheit und der damit verbundene Triumph der Frechheit, machen die Widersprüche deutlich. Die echten und vermeintlichen Nutznießer dieser Entwicklung, bei denen ausschließlich Eigennutz das Handeln bestimmt, bedienen sich immer ungehemmter der ihrem Machtstreben opportunen Ideologien. Dem gilt es, sich entgegenzustellen.

Kontakt Zweifel-Redaktion Tel.: 06322 9414380, Fax.: 06322 9414379, redaktion.zweifel@gmx.de

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Tel.: 030 473 083 60, bestellung@basisdruck.de

ISSN 2568-0668


Inhalt (Heft 3):


1 Stimmen:
Ludwig Feuerbach, Stéphane Mallarmé, Carl Einstein
2 Scheideweg
Egon Günther
3 Gott soll mein Richter sein William Cody Maher (Aus dem Englischen R. Baumann)
5
Unsichtbar Ernst Fuhrmann
8 Legitime Formen der Ohnmacht
Oliver Kohlmann
13 Die Wahrheit ist ein Wiederkäuer Hermann Ooster
14 Sinn Ernst Fuhrmann
16 Jojo sucht das Glück Kai Pohl
18 Neuland-Altland-Leben Marco Kerler
18 Auf Abruf im Mischkessel Bert Papenfuß
21 Im deutschen Wald wird deutsch gesprochen Kai Pohl
21 Der deutsche Fuchs kann kein Latein Kai Pohl
22 Wohl möglich Egon Günther
23 Aufstand der Worte Hermann Ooster
25 Stellungswechsel Hermann Ooster
27 Abschied vom Zeigegefühl Christine Sohn
29 Ausgrenzung Rembert Baumann
38 Heimat Ernst Fuhrmann
38 Gedicht vom Zustand der Welt Clemens Schittko 39


Inhalt (Heft 4):


1
   Fritz Mierau Rembert Baumann
2   Zwei Briefe Pawel Florenski, Ernst Fuhrmann
5   Hamstern & Mausen Kai Pohl
6   3 Gedichte Anna Rheinsberg
8   Im Schützengraben der himmelblauen Betonwüste Jannis Poptrandov
9   Über die Spezialdemokratie Hermann Jan Ooster
13 Ein Sterbe-Gedicht nach Nick Cave Clemens Schittko
15 Szenische Sage aus der manischen Suche Kai Pohl
15 Kapitalisten vergewaltigen Kapitalisten Jannis Poptrandov
18 Der Wellensittich von Klaus Barbie Jannis Poptrandov
19 Wegwerfzeit Ralf S. Werder
20 warum ich schreibe Clemens Schittko
25 War ich’s? William Cody Maher
25 Adiós Muchachos Jannis Poptrandov
28 on the road run (from nothing) Clemens Schittko
30 Unter dem höllischen Eiergong Kai Pohl
31 Rauschender Blues knisternden Kratzens Frank Behnke
38 ein Gedicht, das mit der dänischen Lyrikerin Inger Christensen nicht das Geringste zu tun hat Clemens Schittko

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