War 1947 auf dem I. Kongreß des Deutschen Schriftstellerverbandes noch umstritten, welche Rolle Literatur spielen könnte, was äußere und innere Emigration, was Wahrheit, Freiheit, Humanismus waren, so schien sich der offene Diskurs mit der Gründung von zwei deutschen Staaten auf einem politischen Gleis festzufahren. Das anvisierte “ Parlament des Geistes “ (Günter Weisenborn) kam nicht zustande und die nachfolgenden Jahre vertieften die Differenzen zwischen den Intellektuellen in Ost und West. Zeitweise herrschte auf Abgrenzung bedachtes Schweigen.
In der SBZ/DDR wurden gerade nach 1947 Bemühungen forciert, Autoren in die Kulturpolitik der SED einzubinden. Die anfänglichen Versucher einer straffen Lenkung von oben erhielten eine institutionelle Form. Der Kulturelle Beirat für das Verlagswesen oder das Amt für Literatur funktionierten als Kontroll- und Zensurinstanzen. Auch der 1950 gegründete Schriftstellerverband der DDR nahm lenkende Funktionen zwischen Förderung und Repression wahr.
Der Band schildert erstmals anhand der internen Akten diese Entwicklung von 1945 bis zum Bau der Mauer 1961.