Die erste Schlacht des Kalten Krieges war eine Propagandaschlacht. Sie wurde 1948 und 1949 in Berlin geschlagen. In drei Schritten formierten sich damals die Truppen: Die westlichen Alliierten wollten die Währung ihrer Besatzungszonen auch in ihren Berliner Sektoren einführen; die Sowjets blockierten daraufhin Zufahrtswege zu Lande und zu Wasser; die Westalliierten organisierten im Gegenzug die berühmt gewordene Luftbrücke zur Versorgung ihrer Sektoren. Am selben Tag, als die Flugzeuge mit den neuen Geldscheinen in Tempelhof landeten, senkten sich an den Kontrollpunkten der Ostzone die Schlagbäume.
Elf Monate bestand die Blockade, die Luftbrücke noch fünf Monate länger. In dieser Zeit wurde jenes Westberlin geboren, das erst vier Jahrzehnte später seinen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sonderstatus aufgeben konnte.
75 Jahre später erzählt Grischa Meyer nun anhand zahlreicher Dokumente und Fotografien die Vor-, Haupt-, Staats- und Alltagsgeschichte dieser Berliner Jahre. Der Blick in die Akten gibt neue Antworten auf Fragen wie diese: Was war eigentlich in den Flugzeugen der Luftbrücke, als sie zurückflogen? Und warum hat die Hilflosigkeit der Polizei gegenüber einer Bande skrupelloser Jugendlicher in der geteilten Stadt gerade so lange andauern müssen wie die Blockade bestand?