Martin Creutzburg

August Creutzburg

Ein Lebensweg durch die deutsche Arbeiterbewegung 1917-1941

Herausgegeben und dokumentiert von Martin Creutzburg, mit 18 Abbildungen und ausgewählten Dokumenten, Erstveröffentlichung, Hardcover, Fadenheftung, 312 Seiten, 2020

ISBN 978-3-86163-095-1

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August Creutzburg, langjähriger Reichstagsabgeordneter der KPD, kam als Sohn eines Tischlers aus sozialdemokratischem Hause und wollte seit 1908 die familiäre Tradition durchaus weitertragen. Doch die stete Bewilligung der Kriegskredite durch die SPD ließ ihn 1917 in Thüringen zum Mitbegründer der USPD werden. Als 1920 der Kapp-Putsch losbricht, bildet er als Kommandant mit 6.000 Arbeitern die „1. Volksarmee Thüringens“,
die am 18. März sämtliche Stützpunkte der Reichswehr in Gotha zurückerobert. Ende 1920 stimmt er für den Zusammenschluss des linken Flügels der USPD mit der KPD. Mit Karl Korsch ebenso wie mit Walter Ulbricht arbeitet er bis 1923 als KPD-Funktionär in Thüringen, später im Erzgebirge, in Sachsen-Anhalt, in Hamburg, am Niederrhein, im Saarland und 1928/29 im Ruhrgebiet.

Von 1929 – 1933 leitet Creutzburg die Organisationsabteilung des ZK im Berliner Karl-Liebknecht-Haus. Er hat nun jene Funktion inne, die Herbert Wehner glaubt besser ausfüllen zu können. Als die beiden Funktionäre sich 1935 im sowjetischen Exil wiederbegegnen, sind die Rollen vertauscht. Wehner führt ein Parteiverfahren an, das Creutzburg zum Verhängnis wird. 1938 wird er verhaftet, mit falschen Anschuldigungen konfrontiert, durch mehrere Gefängnisse geschleppt, 1941 mit anderen Gefangenen beim Nahen der deutschen Wehrmacht vom NKWD erschossen.

In der DDR musste dieser paradigmatische Lebensweg durch die deutsche Arbeiterbewegung als Familiengeheimnis gehütet werden. Nach 1991 machte sich Martin Creutzburg auf den Weg, das Schicksal seines Onkels aufzuklären. In russischen wie in deutschen Archiven konnte er jetzt die gesamte politische Laufbahn August Creutzburgs rekonstruieren. Eindrücklich zeigt der Band das fast unentwirrbare Knäuel jener tragischen Kämpfe.


Ein Lebensweg

7    Thüringer Wurzeln und soziale Prägung

16   Revolutionäre Bewährung

27   Beginn der Tätigkeit als Berufsrevolutionär

46   Im Kampf gegen „Rechts“ und „Links“

55   Als Feuerwehrmann der Zentrale

92   In der Organisationsabteilung des ZK

118  Illegale Arbeit und Exil

133  Die „Untersuchungen“ des „Freundes Funk“ (Herbert Wehner)

160  Im Sog des großen Terrors

200  Mühen der Rehabilitierung

205  Clara Vater, die Überlebende


Ausgewählte Dokumente

216  Wilhelm Pieck an Herbert Wehner, 13. 7. 1935
217  August Creutzburg an die IKK der Komintern, 24. 10. 1935
221  August Creutzburg an das Politbüro der KPD, 24. 10. 1935
222  Wilhelm Pieck an August Creutzburg, 28. 10. 1935
223  Mertens an Sekretariat Dimitroff, 5. 9. 1936
224  August Creutzburg an EKKI (Fritz Weber), 15. 6. 1936
226  Fritz Weber: Auskunft EKKI, 27. 8. 1936
228  Verlagsleiter Oelberg an Komintern, 31. 8. 1936
229  Auskunft EKKI an Verlagsleitung in Engels, 15. 9. 1936
230  August Creutzburg: Eingabe an Stalin, Januar 1941
232  Walter Ulbricht: Auskunft an die Komintern, 14. 4. 1941
233  Karte der Gefängnisorte August Creutzburgs
234  Urkunde der Rehabilitierung , 6. 4. 1998


Anhang

238  Abkürzungen
241  Abbildungsnachweis
242  Personenregister
311  Danksagung

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